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Montag, 21. September 2009

Termin am Bundeskanzleramt

Wie geplant traf Sich Stefan heute mit Dieter Lang, Pflegeexperte des vzbv (Verbraucherzentrale Bundesverband), Ursula Helms, Vorstandsmitglied des Vereins "Wir pflegen", einigen Unterstützern, die teilweise längere Anfahrtswege in Kauf nahmen, sowie einem Fernsehteam des SWR in der Nähe des Bundeskanzleramts.

Bei Annäherung an die Regierungszentrale wurden sie dann allerdings von einem Polizisten aufgehalten, der wohl über Stefans Marsch und die Hintergründe informiert war ("Sie sind doch der, der durch Deutschland läuft"). Es wurde unmissverständlich klargemacht, dass kein Gespräch mit Regierungsvertretern stattfinden würde und man sich doch bitte wieder entfernen solle.

Der Landesschau-Beitrag wird wohl noch diese Woche, eventuell schon morgen, über den Äther gehen.

17 Kommentare:

Ralf hat gesagt…

Ja, wie war das noch? Alle Macht geht vom Volke aus. Das Stefan nicht von wirklich hochrangigen Vertretern empfangen werden wird, das habe ich erwartet, dass aber jetzt im Endeffekt niemand kam und man da einfach einen Polizisten hinstellt, das ist doch schwach, sehr schwach... Für Stefan tut mir das sehr leid, aber auch für uns alle, denn dieses Bild "die da oben" und "wir da unten", das scheint ja doch leider so zu stimmen.

Anne Rock - Urbicks hat gesagt…

Ralf da gebe ich Ihnen voll und ganz Recht !!!! Das kann ja nicht wahr sein ! Ich hoffe alle Betroffenen wissen was sie am Sonntag wählen !!!!!! Es tut mir für Stefan auch sehr leid , schade so ein harter Kampf und unseren Politikern sind wir von da unten total scheiß egal , Entschuldigung für das harte Wort , aber da kann einem ja wirklich der Kragen platzen . Stefan sei gewiss , wir kämpfen weiter - gemeinsam sind wir stark !!!! Wir lassen uns nicht unter kriegen .

Anne Rock - Urbicks hat gesagt…

Ralf da gebe ich Ihnen voll und ganz Recht !!!! Das kann ja nicht wahr sein ! Ich hoffe alle Betroffenen wissen was sie am Sonntag wählen !!!!!! Es tut mir für Stefan auch sehr leid , schade so ein harter Kampf und unseren Politikern sind wir von da unten total scheiß egal , Entschuldigung für das harte Wort , aber da kann einem ja wirklich der Kragen platzen . Stefan sei gewiss , wir kämpfen weiter - gemeinsam sind wir stark !!!! Wir lassen uns nicht unter kriegen .

Anonym hat gesagt…

Der Staat wird häusliche Pflege durch Angehörige niemals in der Form bezahlen, wie ein Pflegeplatz in einer stationären Einrichtung kostet. Da könnten die meisten Seniorenresidenzen schließen !
Wenn der Staat "vielleicht" in der nächsten Legislaturperiode finanzielles Zubrot gibt, dann geht dies bestimmt zu Lasten der Pflegerente. Die Politik wird höchstens dahin gehen, daß eine heute private Vorsorge (Pflegerentenversicherung etc.) morgen vielleicht zur Pflicht gemacht wird. Die privaten Pflegeversicherungen zahlen nach Vorlage einer Bescheinigung der gesetzlichen Pflegekasse (ggf. auch das MDK-Gutachten) das Doppelte des gesetzlichen Pflegegeldes, teilweise je nach Vereinbarung auch mehr.
Pflegebedürftig zu werden ist ein Einzelschicksal, das in der Familie auszutragen ist, genauso wie Scheidung, Arbeitsplatzverlust oder sonstiges. Der Staat kann nicht jedem "einzelnen" unter die Arme greifen. Auch der Staat ist ein "profitorientiertes" Wirtschaftssystem in dem Rentner und Kranke auf der Abschußrampe stehen.

Anonym hat gesagt…

Was geschieht jetzt mit Frau Krastel ? Wird sie wieder zu gleichen Bedingungen zu Hause gepflegt oder bleibt sie in stationärer Einrichtung und das Sozialamt zahlt ....

Anonym hat gesagt…

Sehr schade,
aber eigentlich war das zu erwarten:

Hr. Krastel ist eben nur einer von einigen Millionen "Arbeitslosen" in Deutschland. Auch allen denen (ob mit oder ohne Pflegefall in der Familie) droht der Verlust des gesamten Vermögens (Auto, Haus und Hof) - bis letztendlich Hartz4 gezahlt wird.

Natürlich hat Hr. Krastel eine ganz besondere Geschichte. Dennoch muss einem bewusst werden, dass seine existenzielle Katastrophe im Prinzip das Schicksal von Millionen ist.

Pflegefall in der Familie oder dauerhafter Verlust des Arbeitsplatzes aus anderen Gründen - objektiv betrachtet macht das nun mal eben keinen Unterschied.

Auch wenn Hr. Krastel ein ganz aussergewöhnliches Schicksal hat - der Staat wird auf solche Einzelschicksale niemals Rücksicht nehmen !

Mal eben 100 Milliarden für HypoRealEstate oder IKB sind natürlich aber kein Problem ...

Frank hat gesagt…

Inwiefern ist Stefans Geschichte eine besondere Geschichte? Ist sie nicht symptomatisch für eine Gesellschaft, in der Mobilität unheimlich wichtig ist, um einen Arbeitsplatz zu erhalten?
Da kann es schnell mal passieren, dass "nur" ein Kind sich um die Mutter kümmern kann, da die anderen (so vorhanden) weggezogen sind.

Das Hauptproblem ist ja auch nicht, dass Hartz4 gezahlt wird, sondern dass Hartz4 erst dann gezahlt wird, wenn auch das Vermögen des Pflegenden, nicht nur des zu Pflegenden, aufgebraucht ist.

Und ich finde schon, dass es einen Unterschied macht, ob ich meinen Arbeitsplatz aufgeben muss, um Angehörige zu pflegen, oder ob ich ihn aus anderen Gründen verliere. Wenn ich Angehörige pflege, kann ich eben nicht einen angebotenen Job annehmen. Und daher ist das Hertz IV Instrumentarium eben nicht anzuwenden.

Frank hat gesagt…

"Hartz IV", nicht "Hertz IV".

Anonym hat gesagt…

Ja, sehr schade für Stefan. Es tut mir sehr leid.

Aber sagt man nicht: Der Weg ist das Ziel. Wieviel Menschen hat Stefan auf dem Weg bis nach Berlin getroffen. Wieviel Leute haben ihm geholfen, diesen Weg zu gehen. Es gibt sehr viele Menschen, die hinter Stefan stehen, die teilweise das gleiche Schicksal mit ihm teilen. Vielleicht ist dies nur ein erster Schritt.

Peinlich für die Politik, dass niemand erschienen ist und ihn empfangen hat.

Also, alles Gute Herr Krastel, geben Sie nicht auf. Vielleicht kann man auf dieser Seite weiter berichten, wenn es etwas Neues gibt.

Liebe Grüße
Ihre Gastgeberin Frau Krahnert

Viele liebe Grüße an Ihre Mutter!!!

Anonym hat gesagt…

Wann wird der Beitrag vom SWR gesendet?

Alex hat gesagt…

Vor lauter Ärger über die nicht vorhandene Präsenz der Politik ist es doch etwas untergegangen, Stefan zu seiner Leistung zu gratulieren. Deshalb möchte ich dies hier nochmal tun. Herzlichen Glückwunsch Stefan! Schön, dass Du gut in Berlin angekommen bist und alles -im Großen und Ganzen- geklappt hat.

Gerhard Lichtenauer, Österreich hat gesagt…

Das ist ein Armutszeugnis für die Bundesregierung. Aber auch wenn es das eine oder andere Gespräch mit Politikern gegeben hätte, brauchen wir uns keine Illusionen machen.

In dieser Situation, von der Stefan Krastel betroffen ist, stecken wir als Pflegefamilie in Österreich in ähnlicher Weise.
Ungesetzlicher Rauswurf unserer Katja (http://katja.at/) aus dem Pflegeheim (amtsmissbräuchlich abgestimmt und gedeckt von NÖ Sozialbehörde) nach nur 7 Wochen Aufenthalt, nachdem wir Pflegemängel aufzeigten und bestehende Rechte und vertragliche Vereinbarungen einforderten.
Seit fast fünf Jahren herrscht Behördenk(r)ampf. Unsere wirschaftliche Existenz wurde vernichtet. Die gesamte Staatsspitze, alle verantwortlichen Politiker, Höchstgerichte u.v.a. wurden seit über vier Jahren informiert, seither nur Verhöhnung, Ignoranz, Mauern und Aussitzen.

Trotzdem, Herrn Krastels "Marathon" und auch unser "Spießruten-Marathon" werden nicht umsonst sein!

Gerhard Lichtenauer, Österreich hat gesagt…

Nachdem uns die maßlose Überbewertung angeblicher "Leistungsträger" weltweit an den Abgrund geführt hat, ist es höchste Zeit, den tatsächlichen Leistungsträgern unserer Gesellschaft die zustehende Anerkennung als Solidargemeinschaft zu gewähren.

Gerd Fröhlich-Rockmann hat gesagt…

Zwei Anmerkungen seien erlaubt:

1.) Über 670.000 pflegende Angehörige in Deutschland sind nicht ARBEITSLOS sondern werden für ihre Knochenarbeit einfach nicht bezahlt. Sie werden arm, weshalb sie künftig ihre eigene Pflege nicht werden finanzieren können. Somit werden künftige Pflegefälle weder für die Pflege vorsorgen können noch Mittel haben selbt immer höhere Beiträge zahlen zu können.

2.) Seniorenresidenzen werden so oder so schleißen müssen und schließen wenn sich nicht etwas ändert und somit die dort noch Beschäftigten in Arbeitslosigkeit und Hartz IV getrieben, weil Pflegebedürftige sich Aufenthalte dort immer seltener werden leisten können und dort Beschäftigte werden wegen der immer größer werdenden Belastung das Handtuch werfen oder sie fehlen schlicht weg weil die demografische Entwicklung auch dort keinen Bogen machen wird.

Frau Bundeskanzlerin hatte bereits im Duell der Kanzlerkandidaten gesagt, dass es in Deutschland alle Möglichkeiten gäbe wenn jemand der Meinung sei sich über Pflege beschweren zu wollen dies auch zu tun. Von Veränderungen war weder bei ihr noch bei ihrem Gegner (oder besser Partner?) die Rede.

Wählen Sie was sie lustig sind: Der Abbau der Sozialsysteme in Deutschland ist beschlossene Sache.

Mein Respekt von hier aus auch an FRAU KRASTEL

Anonym hat gesagt…

Mich wundert es sowieso, daß bei Pflegestufe 3 Hartz IV in voller Höhe gezahlt wird. Es gibt im SGB einen §en der besagt, daß einem pflegenden Angehörigen (Alleinkraft)keine Arbeit zumutbar ist, trotz vollem Hartz IV Leistungsbezug. Allerdings kann ich mir bei einer Rund-um-die-Uhr Pflege, mehr als 240 min grundpflegerischer Hilfebedarf, nicht vorstellen, daß da mit dem zu Pflegenden keine Bedarfsgemeinschaft besteht.
Allein der Gedanke, daß ein Schwerstpflegebedürftiger nicht alleine gelassen werden darf ....
wenn da was passiert, ist dies unterlassene Hilfeleistung gegenüber einer hilfsbedürftigen Person ... mit Konsequenzen.
In der Praxis SGB-Pflege und SGB HartzIV - Bezug klafft da eine gesetzesmäßige Lücke, die, entsprechende Raffinesse vorausgesetzt, regelrecht ausgenutzt werden kann.
z. B. Betriebsbedingt kündigen lassen bei "voraussichtlichem" Pflegefall, einen Pflegefall nicht sofort der Arbeitsagentur mitteilen und kaschierte Bewerbungen schreiben etc.
Schließlich bekommt man gutes Pflegegeld z. B. 665 Euro für Stufe 3, womöglich noch private Pflegeversicherungsleistungen, dann Hartz IV plus eventuelle Kosten für Unterkunft und Nebenkostenabrechung, und die Rente des zu Pflegenden. Hinzu kommt noch Beiträge der Pflegekasse in die Rentenkasse, das nennt sich Pflegerente.
Also wenn man da nicht mehr oder weniger gut für den laufenden Monat versorgt ist .....
Es heißt bei Stufe 3 zwar nonstop Pflege, aber das heißt noch lange nicht, dass es keinen Leerlauf gibt. Und ... gemäß Richtlinien zur Begutachtung ist "Kommunikation" (wie singen, spazieren gehen) nicht vorgesehen.
Eben nur das aus pflegerischer Sicht Notwendige, um alltägliche Verrichtungen im Bereich Körperpflege, Bewegung und Essen in der Wohnung bewältigen zu können (mit oder ohne Assistenz) ... So sind halt die Gesetze.
Wenn Änderungen kommen, werden sie insgesamt gesehen nicht besser.
Für die Pflegenden sowohl im Bereich SGB Pflege und SGB Hartz IV wird sich das eher noch verschlechtern.
Denken wir in D - A - CH mal an die Zustände in CZ oder PL, da gibt es gar nichts. Wir in D beklagen uns auf sehr hohem Niveau. Wenn wir das soziale Netz hier mit dem anderer Länder vergleichen, stehen wir "versorgungstechnisch" an der Spitze. Und ... wenn das Privatvermögen aufgebraucht ist und es an die Substanz des zu Pflegenden geht, dann sollte man Vertrauen haben in die stationäre Pflege, die bei Vermögenslosigkeit sogar vom Sozialamt übernommen wird. Für was gibt es Kontrollen in Heimen ? So schlimm sind dort die Zustände auch nicht !
Kompliment für Stefan, er hat Mut gezeigt mit seiner Aktion. Aber er muß nun an sich denken. Anfang 40 kann er noch in den Beruf zurückkehren, als Friseur sowieso.
Er darf das bloß nicht auf die lange Bank schieben.

Sternchen hat gesagt…

Lieber Stefan, lieber Till,
es war wirklich eine enorme Leistung und ich gratuliere Euch dazu.
Beschämend ist, dass in Berlin sich von Regierungsseite niemnad Zeit für Euch nahm, die Volksvertreter verdienen diese Bezeichnung nicht, denn sie vertreten nur noch die oberste Schicht. Was sie mit sozial schwachen Menschen durch Hartz IV anrichten oder bei der Mittelschicht durch ständig neue Belastung, das ist ihnen egal.

Anonym hat gesagt…

Stefan hat mit seinem Marsch wirklich Großartiges geleistet.
Solidarität tut immer gut.
Wir haben selbst in jahrelanger Pflege erfahren müssen, daß nicht nur die Pflege an sich zehrt, sondern der ewige Kampf mit der Krankenkasse (Bewilligung von rezeptierten Hilfsmitteln und sozialmedizinischen Anhörungen), der Kampf mit den Ärzten bestimmte Medikamente und Heilmittel auf Dauer verordnet zu bekommen, der Kampf mit dem MDK und der Begutachtung (Forumlargutachten nach multiple choice System - kommen im Auftrag der Pflegekasse um zu "sparen", d. h. die geringste Stufe zu erteilen, wenn man nicht trickst).
Das gleichbleibende Pflegegeld bzw. die Pflegesachleistungen werden durch Teuerung, Inflation in seiner Kaufkraft immer weniger.
Die ambulanten Pflegedienste sparen wo sie können und müssen, ein Hausbesuch ist nur auf das allernötigste beschränkt - es wird explizit nur die Leistung am Kranken erbracht, die vertraglich (gegen Entgelt) vereinbart wurden.
Dem Staat ist nicht danach, häusliche Pflege durch Angehörige anständig zu honorieren. Die Kranken sollen ins Heim, Ihr Vermögen dort lassen, die Angehörigen auf dem Vollzeitjob bleiben. Geld für Gefühle und Rücksichtnahme gegenüber den Eltern gibt es nicht.
Es ist depremierend, aber die Zustände werden anstatt besser, immer widriger.
Ob mit der Reform in 5 Pflegestufen wieder neue Lasten und finanzielle Abstriche auf die betroffenen Bürger zukommen, das ist so gut wie sicher ! Der Staat wird sich im Ausbau der häuslichen Pflege bestimmt immer mehr raushalten und vertritt die Ansicht: wer sich häusliche Pflege leisten kann und will, muß dafür büßen. Ohne "produktive" Arbeit (für den Staat) - kein Brot !
Es ist schlimm zu erfahren, daß für den Staat ein von Krankheit bestimmtes Leben gewissermaßen entsorgt gehört, damit der Staat keine (finanziellen) "Lasten" hat.